Sommerzeit = Grannenzeit

Veröffentlicht am 11. September 2023 um 21:15

Im Sommer begegnen uns Grannen relativ häufig. Für unsere Vierbeiner sind diese leider ziemlich gefährlich, sofern keine zeitnahe Behandlung erfolgt.

Doch was sind Grannen eigentlich? 
Grannen sind borstenförmige, meist starre Pflanzenteile (in der Regel Ähren von Getreide). 

Warum sind Grannen gefährlich?  

  1. Das starre und spitze Ende kann sich schnell in eine Pfote bohren oder in eine Körperhöhle fallen (z.B. Gehörgang).  
  2. Die fächerförmigen Anordnung der Borsten verhindert ein selbstständiges Abfallen. 

Diese Kombination führt dazu, dass sich die Granne durch die weitere Belastung immer tiefer unter die Haut schiebt.
Die Besitzer bekommen dies daher häufig garnicht mit.

Welche Symptome deuten auf eine Grannenverletzung hin?

  • unablässiges Lecken an einer Stelle (Granne in der Pfote)
  • plötzliches unablässiges Kopfschütteln (Granne im Gehörgang)
  • plötzliches, starkes unablässiges Nießen (Granne in der Nase)

Wie verläuft die Behandlung?

Fremdkörper im Ohr und Nase können meist nur in einer kurzen Narkose sicher entfernt werden, da starke Abwehrbewegungen zu einem noch tieferen Eindringen der Granne in das Gewebe führen könnten. 

In der Pfote sollte zunächst als nicht-invasive Methode ein Zugsalbenverband angelegt werden. Die Zugsalbe dünnt die in der Regel bereits entzündete Haut weiter aus und lässt Abszesse schneller reifen. Oftmals kann die von unten eingetretene Granne dann oben wieder austreten. Therapiebegleitend kommen entzündungshemmende Schmerzmittel in Betracht.

Ist nach mehrfachem Verbandwechsel weder ein Fremdkörper entfernbar noch eine Heilungstendenz erkennbar, hilft nur eine gründliche Untersuchung mit Eröffnung der Wunde unter Narkose. 

Grannen können auch schräg in der Haut weiter Richtung Mittelhand wandern. Wir haben diese schon viele Zentimeter entfernt von der offensichtlichen Entzündung gefunden, oft eingespießt vor den Mittelhandknochen liegend.

Schnelle Genesung

Sobald die Granne vollständig entfernt wurde, heilt die Wunde meistens zügig ab und dem Tier geht es bald wieder deutlich besser.

Fazit:  

Sollte Ihr Tier beim Spaziergang plötzliche Symptome zeigen, überprüfen Sie am besten direkt vor Ort sehr gründlich das entsprechende Hautareal. Gegebenenfalls können Sie den Fremdkörper noch rechtzeitig entfernen.
Bei langhaarigen Hunden sollten Sie nach jedem Spaziergang die Pfoten kontrollieren und verfilzte Stellen zwischen den Zehen regelmäßig entfernen. Hierdurch bleiben generell weniger Fremdteile hängen.
 

Bei Symptomen kommen Sie am besten zeitnah zu uns und sorgen Sie bis dahin für einen Kratz-/Leckschutz um sekundäre Infektionen zu vermeiden.  

Bei Fragen melden Sie sich gerne bei uns. 😊